Angebote anlässlich des Volkstrauertags

Nachricht vom 14. November 2023

Die Gedenkstätte Schillstraße erinnert anlässlich des Volkstrauertags an die kontroverse Geschichte ihres Geländes und lädt ab Sonntag, den 19. November 2023 dazu ein, sich vor Ort mit der Vielschichtigkeit des Gedenkortes und seiner Geschichte auseinanderzusetzen. Vor dem sogenannten Schilldenkmal wird ein Banner mit der Aufschrift „Was bleibt von einem Denkmal nach dem Vergessen?“ gespannt. Ein QR-Code führt auf eine erläuternde Webseite.

Hinweis: Das Banner musste aufgrund einer Beschädigung durch die schweren Stürme Ende November zunächst wieder abgehängt werden. Nach Reparatur und bei besserer Witterung soll es perspektivisch wieder gehisst werden. 

Pressemitteilung (PDF)

Das im Jahr 1837 errichtete Schill-Denkmal wurde 1955 auf Initiative Braunschweiger Regimentskameradschaften „neugeweiht“. Sie wollten die im Zweiten Weltkrieg gefallenen und vermissten Wehrmachtssoldaten der lokalen Truppenteile ehren. Ab den späten 1960er Jahren fanden dort auch die zentralen Kranzniederlegungen am jährlichen Volkstrauertag statt. Mitte der 1980er Jahre formierten sich öffentliche Proteste gegen diese Praxis in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen KZ-Außenlager, welches sich 1944/45 auf dem Nachbargrundstück (heute Gelände des BraWoParks) befand. Nicht zuletzt auf Grund der Proteste richtete die Stadt Braunschweig im Jahr 2000 an diesem Ort die Gedenkstätte KZ-Außenlager Schillstraße ein. Heute ist sie zentraler Gedenkort in Braunschweig und erinnert an die Verbrechen der NS-Diktatur sowie das damals angrenzende KZ-Außenlager. Träger der Gedenkstätte ist seit Juli 2019 der Arbeitskreis Andere Geschichte e.V.

Bildquelle rechts (Lithografie von 1839): Städtisches Museum Braunschweig